Familie Iten, Oberägeri

Interview von Thomas Wiederkehr mit Nadine Iten

LocalOnly ist ein Projekt der Schweizerischen Post. Auf dem ersten total lokalen Online-Marktplatz der Schweiz treffen sich Lebensmittel-Produzent*innen und ihre Kunden aus der unmittelbaren Umgebung. 

TW: Nadine Iten, du bewirtschaftest gemeinsam mit deinem Mann Beat den Hof Oberfuren in Unterägeri. Was sind dabei deine Aufgaben?

NI: Wir bewirtschaften zusammen den Hof und bilden seit diesem Jahr auch noch eine Lernende sowie ein Agriprakti aus. Dadurch haben sich meine Aufgaben ein wenig ins Büro verlagert. Früher war ich für die Legehennen und Mastpoulets zuständig, welche nun auch die Lehrtochter übernommen hat. Die Direktvermarktung und den Hofladen ist weiterhin noch in meinen Händen, da wir von unseren 800 Legehennen alle Eier im Dorf verkaufen, nimmt dies einen grossen Teil ein. Die Organisation des ganzen Hofes planen Beat und ich zusammen und so teilen wir uns unsere Aufgaben auch miteinander ein. 

TW: Als erster Zuger Betrieb habt ihr euch beim digitalen Hofladen der Post (local-only.ch) angemeldet. Was war deinen Motivation?

NI: Nach dem Infoabend ging ich motiviert nach Hause und dachte, dies sei eine Chance, wenn viele Betriebe sich anmelden und so die Kunden einen ,,Migros-Einkauf’’ direkt online tätigen können. Die grossen Vorteile, sie kommen frisch und direkt aus der Region und werden nicht in der halben Schweiz transportiert. 

TW: Wie stehst du in Kontakt mit deinen Kunden? Sind das Privatpersonen oder Unternehmen? Kennst du sie persönlich?

NI: Momentan ist der Kundenkreis noch nicht riesig. Wir haben Kunden welche auf den Status reagiert haben und so eine Bestellung aufgegeben haben und es gibt Kunden welche ich nicht kenne. Bis jetzt haben bei mir lediglich Privatkunden eine Bestellung gemacht. Ein Unternehmen, so weit habe ich noch nicht studiert, wäre aber eine Interessante Idee, das Znüni direkt von der Post liefern zu lassen. 

TW: Welche Anfragen oder Leistungen haben sich Kunden schon gewünscht, die ihr nicht anbietet?

NI: Momentan noch keine, da sich die Bestellungen noch im kleinen Rahmen halten.

TW: Gibt es Angebote oder Produkte von eurem Hof, die ihr erst noch aufbaut?

NI: Ich habe mir überlegt, einen Kurs anzubieten, damit weniger Lebensmittel in die Mülltonne landen. Verschiedene Verfahren habe ich bei Frage 6 aufgelistet.

TW: Was ist für dich "nachhaltige Ernährung"?

NI: Nachhaltige Ernährung bedeutet für mich, wenn man auf Saisonalität, Regionalität und Foodwaste ein grosses Augenmerk setzt. Viele Lebensmittel können mittels sterilisieren, einfrieren, fermentieren oder pasteurisieren, haltbar gemacht werden und so könnte man auch im Winter Beeren essen, welche aber aus der Schweiz stammen und vom regionalen Bauern produziert wurde. 

Das Thema Nachhaltige Ernährung ist bei mir erst beim Food Waste fertig. Dies bedeutet, dass man Lebensmittel z.B. auch als Suppe noch verarbeiten kann und damit keine Lebensmittel wegwerfen muss. Bei der Einkaufsplanung fängt es an und nimmt bei der Restenverwertung ein Ende.